Editorial

Halos treten in Zirruswolken auf; sie sind bei gleichmäßigem, dünnem Zirrostratus am häufigsten und am besten ausgeprägt — es sind Lichterscheinungen, die durch Brechung oder Spiegelung, selten durch Beugung an den Eiskristallen in der Atmosphäre entstehen.

Das „halo-projekt“; ist ein Berliner Künstler- und Veranstalterkollektiv, das urbane zeitgenössische Kunst aller Gattungen in interdisziplinären Kunstprojekten zusammenbringt. So entstehen temporäre Laborexperimente mit ungewissem Ausgang. Durch die Vielheit der verschiedenen Künste werden Interferenzphänomene provoziert und wenn man Glück hat, entsteht solchermaßen ein künstlerisches Halo.

Im Internet bietet „www.halo-projekt.de“ eine offene Plattform für die Präsentation, Kommunikation und Kooperation aller am „halo-projekt“ beteiligten Künstler. Hier findet man die virtuellen Zettelkästen, aktuelle Projekte und kann mit dem „halo-projekt“ in Kontakt kommen. Diese Internetseite ist das unverzichtbare Instrument, der digitale Webstuhl, um ein vielfältiges und komplexes Netz zu weben — ein Gewebe aus Wegen, Bahnen, Spuren, die sich verflechten, verdichten, kreuzen, verknoten, überlagern, oft mehrfach verzweigen.

Ziel ist Kommunikation. Die Menschen verständigen sich untereinander nicht auf natürlicher Weise — die menschliche Kommunikation ist ein künstlicher Vorgang. Sie beruht auf Kunstgriffen, auf Erfindungen, auf Werkzeugen und Instrumenten, nämlich auf Codes geordneter Symbole.

Es wird schon bald notwendig sein, die Darstellung zu vervollständigen, die Lücken zu schließen, vielleicht auch bestimmte Wege aufzugeben und neue Wege einzuschlagen, welche die alten in Frage stellen, alles wieder von vorne zu beginnen — das „halo-projekt“ ist ein Arbeitsprozess.

 
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